Exkurse und fotografische Schnappschüsse

 
                  

 

Anlässlich meiner Auslandsaufenthalte hatte ich immer wieder Gelegenheit, sehr exotisch erscheinende Aufnahmen zu machen. Nicht immer hatte ich die Kamera bei mir, dennoch ist ein ansehnliches Archiv an Bildern aus verschiedenen Regionen unseres Planeten zusammengekommen. Zu den fotografischen Eindrücken haben auch die unterschiedlichen kulturellen Eindrücke ihre  Spuren bei mir hinterlassen. Von den verschiedenen Kontinenten hatte es mir Afrika am meisten angetan. Schönes -, buntes -, armes -, reiches Afrika.

Schön, bunt und arm ist das im Westen Afrikas gelegene Niger, wo ich auf einer Inspektionsreise durch das Land eine Erhebung zu machen hatte, inwieweit die Tierzucht und –produktion vermittels biotechnischer Verfahren gefördert werden könnte. In dem durch Dürreperioden und Hungersnöte geplagten Land, wo der Kampf um Weideflächen und Wasserstellen überlebenswichtig ist, sind biotechnische Maßnahmen fehl am Platz. Vielmehr müssten, aus tierärztlicher Sicht, seuchen-hygienische - und Parasitenbekämpfungsprogramme realisiert werden.

Die schönen bunten Bilder konnte ich mit Erlaubnis und freundlicher Zustimmung  knipsen, während ich mich nicht getraute, die im Elend lebenden Leprakranken, die blinden und verkrüppelten Bettler am Straßenrand zu fragen oder zu fotografieren. Auf dem Markt in Zinder hat mich beeindruckt, dass die Aasgeier (siehe Bild mit Pfeil) zahm wie Hühner  und völlig furchtlos zwischen den Leuten nach Futter suchten und dabei auch stibitzten.

 

  

                   
     
                   
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Ein paar Jahre nach meiner Inspektionsreise durch Niger hatte ich erneut die Gelegenheit, in das westafrikanische Sahelgebiet zu reisen. In Senegal sollte ich einen Besamungskursus auf einer großen Farm in Sebikhotane 50 km östlich von Dakar abhalten. In meiner Freizeit konnte ich am Strand des Atlantiks das lustige Treiben unendlich vieler Kinder, dazu die Salzgewinnung aus Meerwasser beobachten und bei einer Schiffsreise die Sklaveninsel Goree in der Region Cap Verde besuchen. Vom Landesinneren habe ich nicht viel gesehen, denn für meinen Auftrag pendelte ich nur vom Hotel in Dakar zur Farm und zurück.

Wie immer, wenn sich die Gelegenheit bot und wenn ich alleine war, zog ich abends gerne los, ging in eine Bar oder kehrte ein, wo Licht brannte, trank mein Bier oder Whisky und schlenderte dann zurück ins Hotel. Nur an jenem Abend in Dakar, es war finstere Nacht ohne jedwede Straßenbeleuchtung; als ich zurück ins Hotel wollte, spürte ich eine Messerspitze oder Dolch am Bauch und ein Schwarzer, von dem bei der Dunkelheit nicht viel zu sehen war, schrie ekstatisch: „ Give me your monay or I kill you“. Überrumpelt gab ich ihm, was ich im Portmonee hatte. Danach im Hotel auf meiner Bettkante sitzend wurde mir klar, dass ich zu überwinden war und hatte einen Schock. Denn als ehemaliger, wenn auch erfolgloser, Amateurboxer glaubte ich, Angriffen gegenüber jeder Zeit gewachsen zu sein. Nächtliche Streifzüge im Alleingang durch dunkle Gassen fremder Städte habe ich danach aus Angst nicht mehr gemacht.

 
     
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                      Viel Wasser - viel Wachstum

 

Im Rahmen meiner ersten Dienstreise im September 1975 in das südliche Afrika war ich besonders neugierig auf Südwestafrika (jetzt Namibia), wo die deutschstämmigen Einwohner „deutscher“ seien als die Deutschen selber, und wo das kulturelle wie das Geschäftsleben immer noch eine typisch deutsche Prägung habe. In Windhuk angekommen, fand ich Straßenamen, Geschäfte, Gasthäuser, usw., alles mit deutschen Namen, während in den Geschäften überall neben Deutsch noch Afrikaans und Englisch gesprochen wurde. Mein Auftrag war es, anlässlich der Simmentalertage (nationale Tierschau zur Rinderrasse Simmentaler Fleckvieh) auf einer Farm nahe Windhuk einen Vortrag zu halten und bei der Tierbeurteilung mitzuwirken. Nach der Veranstaltung wurde am Rande einer großen Grillparty noch bis in die Nacht hinein politisiert und sehr viel über den Sittenverfall in Deutschland philosophiert. Denn in den deutschstämmigen Familien der „Südwester“ wurden alte Traditionen gepflegt, die ich anlässlich privater Einladungen erlebte und zum Teil aus meinen Kindertagen kannte.

 

Nach Erledigung meiner Verpflichtungen hatte ich noch ein paar Tage Zeit und konnte verschiedene Tierzuchtfarmen besichtigen. Mit einem Leihwagen habe ich wie bei einer Urlaubsexkursion einen Teil des Landes und verschiedene Farmen besichtigt. Auf einer der Farmen, es war nahe Otawi im Norden des Landes, zeigte mir der Farmer seine Rinderherden, die Ländereien  der 10.000 ha großen Farm und ein kleines Dorf, in dem seine Arbeiter mit ihren Familien lebten. Bei der Besichtigung des Dörfchens bat er mich, den Dorfältesten zu begrüßen. Ich stimmte zu und er rief nach ihm. Dazu erklärte er mir, dass der alte Mann sich immer sehr geehrt fühle, wenn ihn Fremde begrüßen, und dass er ihn damit ehren und weiterhin für sich gewinnen wolle. Denn der Dorfälteste habe einen sehr großen Einfluss auf seine Farmarbeiter, was dem Frieden auf der Farm sehr nütze.

 

Der kleine alte Mann kam,  musterte mich schon von weitem, und ich glaube wir hätten uns die Hände gegeben, was zumindest im damaligen Rhodesien und in Südafrika wegen der Apartheid undenkbar war. Der Farmer übersetzte zwischen uns und sagte mir dann, er, der kleine Mann, wundere sich, dass ich so groß sei, und er mutmaßte, dass ich von dort käme, wo das viele Wasser ist. Er hatte wohl vom Meer gehört, es aber offenbar noch nie gesehen. Zögernd fühlte er mich ab, woraufhin ich das Hemd aus der Hose zog und ihm zeigte, dass mein Bauch, den ich extra vorwölbte, echt sei. In dem trockenen Land Südwestafrika/Namibia ist Wasser ein so kostbares Gut, dass dort die Gleichung: viel Wasser, viel Wachstum mehr bedeutet als bei uns, wo das Wasser im Überfluss vorhanden ist und wohl deshalb keine Wertschätzung erfährt. Auf dem Rückweg von Otawi habe ich dann noch zwei Soldaten mitgenommen, die per Autostop nach Windhuk wollten, und die auf der langen Fahrt interessante Gesprächspartner waren.
 

               
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Fernost

Für meine erste Reise in den Fernen Osten 1983 stand an der Universität in Kampengsean in Thailand und danach auf den Philippinen nahe Manila je ein Kursus für Schweine Besamung auf dem Programm. Für die Schweinebesamung konnte ich mich zwar nicht begeistern, aber die Neugierde und meine Reiselust auf fremde Regionen machten mir den Auftrag interessant. Ein paar Jahre später bin ich insgesamt viermal mit großer Begeisterung in das Land der Mitte nach China gereist. Neben meiner Arbeit konnte ich dort viel zur chinesischen Kultur und besondere zu den Lehren des Konfuzius erfahren.

 
 

Neben den Kursen haben die Kursteilnehmer noch verschiedene Ausflüge ins Land veranstaltet. So auch ein Renne mit Rindern irgendwo in Thailand (Hintergrund).

 
   
             

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Weitere fotografische Schnappschüsse

 
       
            

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Im eisigen Winter der Ukraine

 
   

 

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